Auftraggeber
Amt der Vorarlberger Landesregierung
Ort der Leistungserbringung
Bregenz, Österreich
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle des Landes Vorarlberg
Das Land Vorarlberg betreibt zwei Notrufzentralen über die sämtliche zivile Hilfs- und Katastrophendienste des Landes koordiniert werden. Das Projekt umfasst die Ausstattung der gemeinsamen technischen Infrastruktur für die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle und die Landeswarnzentrale als verteiltes, hochverfügbares sowie vollredundantes System.
Zwei Leitstellen in einem System vereint
Das System besteht aus drei Hauptbereichen: dem Einsatzleitsystem (ELS), das ein integriertes geografisches Informationssystem sowie ein Lageinformations- und Katastrophenmanagement-System umfasst; den als Gateway ausgeführten Schnittstellenfunktionen, die offene Schnittstellen zu verschiedenen Anwendungen bieten; und dem VoIP-Sprachvermittlungssystem NGS3600, mit räumlich verteilten Instanzen und landesweit verteilten Ortsfunkanlagen, die ebenfalls über VoIP angebunden sind.
Eine besondere Herausforderung dieses Projekts war der Aufbau zweier gleichwertiger Vermittlungssysteme an zwei Standorten, die dauerhaft miteinander verbunden und parallel aktiv sind – ganz ohne klassische Ersatzsysteme. Die insgesamt 16 Hauptarbeitsplätze in den zwei Leitstellen sind gleichzeitig im Verbund an beiden Vermittlungssystemen registriert und bearbeiten Gespräche an beiden Standorten.
Über IP-Multicasttechnik werden dabei die Zustände der einzelnen Gespräche im Gesamtsystem publiziert. Für den Benutzer ist es vollkommen transparent, ob er ein Gespräch aus Bregenz oder aus Feldkirch bearbeitet. Die Standorte sind über eine hochperformante IP-WAN-Anbindung vernetzt und verfügen über leistungsstarke Verbindungen zu den leitungsgebundenen Telefonnetzen. Die landesweiten Notrufe 144 und 122 werden an die beiden zentralen Zugangspunkte vermittelt und erreichen somit eine sehr hohe Verfügbarkeit. Das Vermittlungssystem unterstützt auch die Anbindung an das landeseigene Bündelfunknetz, wobei die Gespräche über Funk als standardkonforme VoIP-Gespräche vermittelt werden.
Die technische Infrastruktur, einschließlich Server, Switches und Router, wurde größtenteils vom Kunden bereitgestellt, während die Komponenten und Applikationen von SISS in diese Infrastruktur integriert wurden. Über ein Netzwerkmanagement-System (Nagios) erfolgt die Überwachung aller Komponenten, Störmeldungen werden direkt an das NMS des Landes Vorarlberg weitergeleitet.