Kommunikations-Managementsystem
Zukunftssichere Systemarchitektur mit bewährter Technik
Grundlage ist die einheitliche paketvermittelnde Infrastruktur, das IP-Netz, in dieses werden die Kommunikationskanäle, -medien und -geräte, die Arbeitsplätze und weitere Systeme wie etwa Sensoren, eingebunden.
Beim NGS3600 übernimmt die Vermittlung zwischen den einzelnen Clients eine zentrale Steuereinheit – der sogenannte Softswitch stellt den zentralen Kern des Gesamtsystems dar.
Alle Clients senden ihre Verbindungsanforderungen an diesen Softswitch und werden durch diesen mit dem gewünschten Partner verbunden. In eine bereits bestehende Verbindung ist der Softswitch nicht mehr eingebunden – bei einem Verbindungsverlust zu diesem oder einem Ausfall des Systemkerns können daher bestehende Gespräche weitergeführt werden.
Media Gateways
An den Außengrenzen dieses Netzes sind die sogenannten Media Gateways oder Session Border Controller positioniert, diese stellen die Verbindung zu den Kommunikationsnetzen, z. B. ISDN, All-IP Anbindungen, analoge Telefonleitungen, Digitalfunk etc. her.
Die Media Gateways konvertieren die spezifischen Signalisierungen und Protokolle in das SIP-Protokoll. Diese Media Gateways können aus Sicherheitsgründen redundant mit automatischer Umschaltung ausgeführt werden, sie kommen am Ort der Leitungsterminierung zum Einsatz.
Die softwarebasierenden Media Gateways sind ein integraler Bestandteil des Gesamtsystems und sind dementsprechend sicher, auch mehrfachredundant, im Einsatz. Hierzu zählen beispielsweise der Session Border Controller, die AML-, Notruferkennung- und eCall-Services sowie der Digitalfunkstecker.
SIP/IP-basierende Peripherie, z. B. Beschallungssysteme, Sprechstellen, Videokameras oder die Haustechnik werden direkt im Netzwerk angebunden, für analoge oder proprietäre Systeme stehen wiederum Media Gateways zur Verfügung. So können etwa auch Digitalfunk-FRTs für den Notbetrieb eingebunden werden und stellen einen Systembestandteil mit einheitlicher und ergonomischer Bedienung dar.
Leistungsfähige, ortsunabhängige und flexible Einsatzmöglichkeiten
Das leistungsfähige NGS3600 stellt die Basis für eine Vielzahl von operativen und technischen Möglichkeiten dar, die den Anforderungen an redundante, dezentrale oder zentrale Leitstellentopologien gerecht wird.-
Vernetzungsmöglichkeiten
Die Vernetzungsmöglichkeiten erlauben eine beliebige Positionierung der einzelnen Systembestandteile. Die NGS3600 Core Systeme können redundant, georedundant sowie etwa in Rechenzentren auf dedizierten oder virtuellen Serverplattformen betrieben werden.
Als Hybridsystem ermöglicht die Architektur eine Migration von einer On-Premises Nutzung in die Cloud – das System wächst mit den betrieblichen und organisatorischen Anforderungen mit, stets unter Berücksichtigung der sicherheitsrelevanten Rahmenbedingungen. -
Media Gateways & IP-Schnittstellen
Die Media Gateways und IP-Schnittstellen zur Anschaltung öffentlicher oder organisationsinterner Telefonleitungen, verschiedener digitaler Funksysteme und -geräte und der Medientechnik, Beschallung und Haustechnik werden im Gesamtverbund am Ort der Terminierung innerhalb des Netzwerkes positioniert.
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Arbeitsplätze
Die Arbeitsplätze, die in verschiedenen Ausstattungsniveaus erhältlich sind, werden in den klassischen Räumlichkeiten einer Leitstelle, Stabs- und Lagezentren, an Ausweichstandorten oder gänzlich mobil auf COTS-Hardware betrieben. Als Web-Client bietet die Dispatcherapplikation größtmögliche Freiheiten beim Einsatz.
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Mandantenfähigkeit & Free Seating
Die Mandantenfähigkeit erlaubt in Verbindung mit zusätzlichen Leistungsmerkmalen – etwa dem Rollen- und Rechtemanagement und den flexiblen ACD-Mechanismen – eine größtmögliche Freiheit bei der Nutzung, auch organisations- und standortübergreifend. Free Seating stellt eine wesentliche Funktion für die Flexibilität des Leitstellenbetriebes dar.
Individuelle Architekturen
Die Möglichkeiten des Systems erlauben hierzu individuelle Architekturen – beginnend bei der gemeinsamen Nutzung etwa von All-IP Anschaltungen, TETRA-Schnittstellen oder Redundanzebenen. Arbeitsplätze können organisationsintern oder übergreifend gestaltet werden, völlig frei in deren Positionierung.
Im Starklastbetrieb können bestimmte Services, Anrufarten und -gruppen oder Funktionen dynamisch entweder an spezifische Arbeitsplätze oder Leitstellenstandorte weitergeleitet werden. Dieser sog. Unterstützungs- oder Überlaufbetrieb sorgt für eine lineare Auslastung im Regelbetrieb und eine leistungsfähige Erhöhung der Kapazitäten im Bedarfsfall - für Großschadensereignisse, MANVs aber auch geplante Lagen stellt das NGS3600 eine unterstützende Plattform dar.
Im Evakuierungsbetrieb werden die Arbeitsplätze eines anderen Standortes oder temporäre Arbeitsplätze besetzt und in den operativen Betrieb eingebunden, um beispielsweise den Betrieb während eines Räumungsalarmes fortsetzen zu können.
Der Redundanzbetrieb nutzt je nach Auswirkung des Ausfalles die Technik eines anderen Standortes oder einer anderen Organisation, auch mit Weiternutzung der Regelarbeitsplätze.
Der Migrationsbetrieb ermöglicht die unterbrechungsfreie Fortführung des Leitstellenbetriebes bei der Errichtung neuer Standorte, der Implementierung neuer Übertragungstechnologien und Anbindungen oder der geplanten Zentralisierung von Leitstellen. Standorte mit unterschiedlicher technischer Ausstattung können im ersten Schritt miteinander vernetzt werden, um in weiterer Folge technisch und operativ zusammengefasst zu werden.